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Meerrettich

Amoracia rusticana

Volksmund

Bauernkraut, Skorbutkraut, Rachenputzer, Mirch, Kren, Bauernsenf, Maressig, Beißwurzel, Pfefferwurzel.

Herkunft

Ursprünglich wuchs der Meerrettich in Südosteuropa und in West-asien. Durch die heilige Hildegard von Bingen wissen wir, dass der „Meerech“ zumindest seit dem 12. Jahrhundert in unseren Gärten gezogen wird. Heute ist der „Gartenfüchtling“ auf feuchten Wiesen und Bachrändern auch verwildert anzutreffen.

Alte Weisheiten

Tabernaemontanus weiß über die heilsame Wirkung des Meer-rettichwassers folgendes zu berichten: „Die Wasser kann zu allen Gebrechen gebrauchet werden wie das Rettichwasser ist aber viel stärcker treibet den Harn und den Stein gewaltiger und zertheilt allen groben Schleim oder Phlegmata so sich in den Nieren und dem Magen oder der Brust versammelt haben..“ Ein kleiner Einblick in die damaligen Essgewohnheiten erlaubt folgendes: „Die Teutschen pfegen die Wurzeln bey dem Fleisch zu kochen brauchens auch mit Essig angemacht zu einer Salsen damit es bringt Lust zu essen..“ Aber auch bei Tieren zeigt Meerrettich seine verdauungsfördern-de Wirkung. So wurde die Wurzel geraspelt und mit Roggenmehl vermischt. Diese „Knödel“ wurden dem kranken Vieh eingegeben, wenn es Schwierigkeiten beim Wiederkäuern hatte. Einer alten Bauernregel zufolge ist Meerrettich am wirkungsvollsten in den Monaten deren Name ein „r“ enthält.

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