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Rettich

Raphanus sativus

Volksmund

Radi, Bölkwurzel, Rumenasse

Herkunft

Alle uns bekannten Rettichsorten sind Kulturformen der Art Rapha-nus sativus. Schon die Ägypter züchteten Rettiche aus Wildformen, die aus Vorderasien stammten. Beim Bau der Pyramiden wurden sie von den schwer arbeitenden Sklaven verzehrt. Die Griechen sowie die Römer schätzten den Rettich als sehr gutes Heilmittel. Ihre Ärzte verordneten den Rettich gegen den Husten. Bei uns wurde er im 9. Jahrhundert sowohl in der Landgüterverordnung Karls des Großen als auch im Klosterplan von St. Gallen erwähnt.

Alte Weisheiten

Bei unseren Vorfahren war der Rettich als Heilpfanze sehr beliebt. Bereits damals hatte man erkannt: “Rettichsamen, gepulvert und getrunken ist gut vor den Stein…“

Im 17. Jahrhundert heißt es: „Rettich treibet den harn und machen viel reupssens… sie sindt gesotten und gessen gut wider den alten langwehrenden Husten und dicken feuchten Schleim so in der Brust erwächst…“

Und ein anderes volkstümliches Rezept empfehlt ihn wärmstens „gegen den Herzwurmb“ (der Katzenjammer der nach einem über-mäßigen Alkoholgenuss eintreten kann…) „Schneid einen Rattich, salz ihn, bis er wassericht wird, und iß ihn dann morgends niechter, dieser Wurmb förcht nit so sehr als den Rattich…“

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