Page 26 - Bauerngaerten

This is a SEO version of Bauerngaerten. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »

Knoblauch

Allium sativum Volksmund

Knofel, Alterswurzel, Stinkerzwiebel. Herkunft

Sehr wahrscheinlich ist die zentralasiatische Steppe seine Heimat, aber schon vor Jahrtausenden nahm man den Knoblauch in Kultur. Wegen seiner großen Heilkraft ist er bei vielen Völkern der Erde sehr geschätzt. So bekamen die Arbeiter beim Bau der Cheopspyra-mide unter anderem auch Knoblauch als Bestandteil ihrer Malzeiten vorgesetzt. Auch eine chinesische Handschrift aus dem 4. Jahrhun-dert erwähnt Knoblauch als Heilzwiebel. Die griechischen sowie die römischen Arzte verordneten ihn gegen allerlei Krankheiten. Doch die Götter der Antike liebten diese aufdringlich riechende Pfan-ze nicht. Kein Gläubiger durfte nach dem Genuss der Zwiebel ihre Tempel betreten. Karl der Große nahm das Gewächs jedoch als eines der wichtigsten in seiner Liste auf. Alte Weisheiten

Schon im Mittelalter war der Knoblauch auf dem Land als Heilpfan-ze sehr beliebt. Hironymus Bock hatte eine besonders hohe Mei-nung von dieser Zwiebelpfanze: „Knoblauch gessen macht ein hälle Stimm vnn benimmpt den alten husten ist gut den wassersüchtigen treibt den harn laxiert und stillet das bauch grimmen..“ Wegen sei-nes starken Geruchs wurde er außerdem als Mittel gegen den bösen Zauber angewendet. Es war deshalb vorteilhaft, Knoblauch als Ta-lismann in der Tasche mit sich zu tragen. Im Stall wurde er aufge-hängt, damit er das Vieh vor Seuchen schützt. Wie stark der Glaube in seine Schutzkraft war, beweist ein Spruch aus Pestzeiten: „Eßt Knoblauch und Bibernell, sterbt´s nit so schnell.“

Page 26 - Bauerngaerten

This is a SEO version of Bauerngaerten. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »